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Es geht voran. Sechs weitere Gemeinden im Amt Schlei-Ostsee sollen in diesem Jahr den Anschluss an das Glasfasernetz bekommen. „In Brodersby, Holzdorf, Thumby und Winnemark wurde die erforderliche Anschlussquote erreicht“, verkündete Hartmut Keinberger gestern in der Zentrale des Amtes Schlei-Ostsee in Eckernförde. Er ist Vorsteher des Breitbandzweckverbands der Gemeinden des Amtes Schlei-Ostsee und der Stadt Kappeln (BZV).

Damit sich das Verlegen der Rohre für die Glasfaserkabel wirtschaftlich trägt, müssen 60 Prozent der Haushalte den Anschluss ordern. „Diese Quote haben wir im gesamten dritten Bauabschnitt geschafft“, ergänzte Jens Gieselmann, Vertriebsleiter der Schleswiger Stadtwerke. Das Unternehmen ist Pächter und Betreiber des noch im Bau befindlichen Netzes. Zum dritten Bauabschnitt zählen neben den vier Kommunen auch noch Altenhof und Rieseby. „Dort war die Vermarktung schon vor den Sommerferien fertig.“ Auf Nachfrage erklärte er, dass 1762 Verträge abgeschlossen wurden. Insgesamt seien es 2945 Haushalte in den sechs Gemeinden.

Das knappe Ergebnis für einen flächendeckenden Ausbau – 95 Prozent aller Haushalte sollen angeschlossen werden – war nur möglich, weil die Quote für den ganzen Abschnitt gebildet wurde. Dass dies möglich wurde, beruht auch auf einem Trick: Bereiche mit schwacher Nachfrage können mit Gemeinden mit höherere Nachfrage gegengerechnet werden. Das verbessert die Anschlussquote und ermöglicht eine Versorgung. Darüber war insbesondere Brodersbys Bürgermeister Dieter Olma dankbar. „Ich bin froh, dass wir im Verband sind. Hätten andere nicht großzügig abgegeben, hätten wir es nicht geschafft“. Mit ihm waren noch drei weitere Bürgermeister gekommen: Anke Leu aus Holzdorf, Ulrike von Bargen aus Thumby und Wilhelm Fülling aus Winnemark.

Das BZV-Gebiet umfasst die 18 Gemeinden des Amtes ohne Goosefeld sowie die Stadt Kappeln. In Karby hat die Vermarktung gerade begonnen, in Kappeln soll sie am 25. Februar starten. Insgesamt geht es um den Anschluss von rund 11 400 Haushalten. „5070 Verträge wurden bis jetzt geschlossen. Das ist beachtlich“, fand BZV-Vorsteher Keinberger. Außer im Bereich von Damp – dort gab es schon leistungsfähige Anbindungen – wurden die bisherigen Abschnitte ausgebaut.

„Die Arbeiten werden im späten Frühjahr oder Sommer beginnen“, so Steffen Müller, Stadtwerke-Projektbeauftragter für den Glasfaserausbau. Im Nordbereich sollen sie in Rieseby starten. Möglicherweise werde mehr als ein Verlegetrupp im Einsatz sein. Er ging davon aus, dass die Rohre bis Jahresende in allen sechs Gemeinden liegen werden.

Die Brutto-Kosten für den 95-Prozent-Ausbau liegen nach Angaben von BZV-Geschäftsführer Gunnar Bock bei 33 Millionen Euro. Er ist auch Amtsdirektor. Der BZV kann die Investition nur mithilfe von Zuschüssen stemmen. Wie Bock betonte, sollen auch die verbleibenden fünf Prozent ans Glasfasernetz. Allerdings dürften einstige Schätzung von sieben Millionen Euro dafür nicht mehr reichen. Deshalb stehen Gespräche mit Landesregierung über Zuschüsse an.